Lernen Sie Vogelarten erkennen und zählen

Unterwegs am Bodensee mit erfahrenen Vogelexperten

Sie möchten mehr über die vielfältige Vogelwelt am Bodensee erfahren? Dann nehmen Sie doch an einer unserer Exkursionen teil. Dabei lernen Sie beispielsweise heimische Arten an ihrer Stimme zu erkennen. Oder begleiten Sie einen Experten bei den jährlichen Wasservogelzählungen, einer wichtigen ornithologischen Aufgabe. 


Vogelstimmen-Exkursion

Die Amsel, ein Gesangsstar. Foto: Kathy Büscher
Die Amsel, ein Gesangsstar. Foto: Kathy Büscher

 

Sie möchten gerne heimische Vogelarten kennen und anhand ihrer Rufe und Gesänge bestimmen lernen? Bei einer Vogelstimmen-Exkursionen mit dem Biologen und ersten Vorsitzenden des NABU Überlingen, Hartmut Walter, ist dies möglich. Interessierte können mit ihm einen Termin im Zeitraum zwischen Ende März und Ende Juni individuell vereinbaren.  Den genauen Ort und Startpunkt (in Überlingen und Umgebung) erfahren die Teilnehmenden bei der Anmeldung.

 

Individuelle Terminvereinbarungen mit:

  

Hartmut Walter

E-Mail: hm-walter@web.de

Telefon: 07551 / 5733

 


Sie wollen beim Zählen helfen? Willkommen!

REPORT: 60 Jahre Wasservogelzählungen

 

Acht mal im Jahr, vor allem im Herbst und Winter, finden an jeweils einem Sonntag-Vormittag Mitte des Monats die rund vier- bis fünfstündigen ornithologische Expeditionen entlang des Seeufers statt. Dabei werden auch auf zwei Zählstrecken zwischen Ludwigshafen, Überlingen und Meersburg alle Vogelarten und deren Bestände gezählt und erfasst.  Die dabei gesammelten Daten dienen Wissenschaftlern als Grundlage für ihre Forschungen und liefern neue Erkenntnisse über Entwicklungen in der Vogelwelt.

 

Wer Interesse hat, die jeweiligen Vogelarten unter den zahlreichen Stamm- und Wintergästen am Bodensee kennenzulernen oder sich aktiv an den Zählungen zu beteiligen,  wendet sich bitte an

 

Frank Portala

E-Mail: frank@portala.de
Telefon: 07551- 69983

 

Termine: Gezählt wird von Januar bis April und von September bis Dezember jeweils am Sonntag in der Monatsmitte ab ca. 9 Uhr.

 Die genauen Termine im Herbst/Winter 2022 finden Sie hier ab August.

 


Der Bodensee – ein wichtiges Winterrevier für Wasservögel

 

Wasservögel nutzen den Bodensee in vielfältiger Art und Weise. Im Frühjahr und Sommer ziehen Enten und Taucher ihre Jungen in den Schilfgebieten und Flachwasserzonen des Bodensees auf. Genauso wichtig ist der Bodensee für die Wasservögel aber auch im Herbst und Winter. Zugereiste Wintergäste aus dem hohen Norden profitieren von dem milden Klima am See und von einem vielfältigen Nahrungsangebot.

 

Auch Singschwäne gehören zu den Stammgästen am winterlichen Bodensee. Foto: Detlef Koch
Auch Singschwäne gehören zu den Stammgästen am winterlichen Bodensee. Foto: Detlef Koch

 

 Diese besondere Bedeutung des Bodensees als Überwinterungsgebiet für Wasservögel im Zentrum Mitteleuropas wurde schon früh von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee (OAB) erkannt und so werden seit Winter 1961/62 alle Wasservögel auf dem Bodensee in einer gemeinschaftlichen Zählung erfasst. Schweizer, österreichische und deutsche Ornithologen zählen dazu zwischen September und April, jeweils einmal sonntags in der Mitte des Monats, alle Wasservögel auf dem Bodensee. Dieser wurde dazu in 99 Zählstrecken eingeteilt und rund 100 Ornithologen rund um den See erfassen nicht nur alle Enten, Gänse, Taucher und Schwäne, sondern auch anwesende Möwen und Reiher sowie Watvögel, sogenannte Limikolen. Diese mittlerweile seit über 60 Jahren erhobenen Daten stellen einen ungemein wertvollen Datenschatz dar, und zahlreiche Publikationen sind daraus hervorgegangen.  

Haubentaucher, Foto: Detlef Koch
Haubentaucher, Foto: Detlef Koch

So wurden von den Ornithologen in den 1990er und 2000er Jahren – zur Hochzeit der in den 60er-Jahren eingeschleppten Dreikant-muschel und dem entsprechend großen Nahrungsangebot –Wintersummen von 1,3 bis 1,4 Millionen Vögeln erfasst. Aktuell geht die Anzahl der maximal am Bodensee überwinternden Vögel etwas zurück und liegt bei 1 bis 1,2 Millionen Vögeln.

 

Gründe dafür sind in erster Linie die milderen Winter der letzten Jahre. Die Wintergäste treffen entsprechend später am Bodensee ein oder verlassen ihre eigentlichen Brutgebiete im Norden manchmal auch gar nicht mehr. 

Erpel der Stockente, Foto: Detlef Koch
Erpel der Stockente, Foto: Detlef Koch

Im Dezember oder Januar werden am Bodensee die höchsten Gesamtzahlen ermittelt. Bei der letzten Dezemberzählung waren die häufigsten Arten das Blässhuhn mit rund 50.000 Individuen, die Tafelente mit circa 35.000 Vögeln und die Reiherente mit etwa 25.000 Tieren.

Die NABU-Gruppe Überlingen ist bei den Zählungen zuständig für die Zählstrecken von Sipplingen bis Meersburg. Mit 20 bis 25 beobachteten Vogelarten ist dabei jede Wasservogelzählung etwas Besonderes.

 

Text: Frank Portala 

 

Der Autor Frank Portala (57) ist seit 30 Jahren als "Wasservogelzähler" aktiv und kennt somit den Bodensee, sein Ufer und die gefiederten Stamm- und Wintergäste aus langer eigener Beobachtung. An diesem Wissen teilhaben lässt er auch immer wieder interessierte Vogelfans, die ihn auf seinen ornithologischen Expeditionen begleiten können (s.u.).

 

Mehr über die Ergebnisse der Vogelzählungen rund um den Bodensee finden Sie in den regelmäßig erscheinenden Rundbriefen bei der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee (OAB) >> hier