Wenn ein Steinmarder ausgerechnet den Motorraum eines Autos als warmes Versteck wählt, hinterlässt er nicht selten ernste Bissschäden an den Kabeln. Sei es aus Neugier, Spieltrieb oder weil hier schon ein Rivale Duftspuren hinterlassen hat, es also das Revier zu verteidigen gilt. Vor allem im Frühjahr, zur Paarungszeit, sind die Kabel offenbar besonders in Gefahr.
Abhilfe verspricht der Autohandel in Form von schützenden Ummantelungen für Kabel und Leitungen. Oder man lässt sich von der Werkstatt ein - allerdings nicht ganz preiswertes - Hochspannungs-Abwehrgerät einbauen. Dieses verpasst dem Eindringling einen leichten elektrischen Schlag, der ihn vertreibt.
Die angeblich einfachste bewährte Methode, um Schäden vorzubeugen: ein Stück Maschendraht (ca. 1,5 qm) auf dem Boden unter dem Motorraum. Der Weg über den löchrigen, wackligen Draht ist für Marder unangenehm und schreckt sie ab, von unten ins Auto einzudringen. Die Lösung ist zwar etwas aufwändig für den Autofahrer, aber zumindest vor der eigenen Haustür die preiswerteste, sicherste Schutzmaßnahme.
Helfen sollen auch duftende WC-Steine im Motorraum. Aber wie lange sie wirken, ist fraglich: Der Duft verfliegt und die Marder gewöhnen sich daran. Wirkungsvoller sind laut Experten menschliche Gerüche, etwa an alten Socken. Und generell gilt ohnehin für fast alle Methoden: Eine hundertprozentige Erfolgsgarantie gibt es nicht!
Ist ein Marder bei Ihnen im Haus eingezogen, etwa unter dem Dach, dann lassen Sie sich von dem neuen Mitbewohner nicht gleich ins Bockshorn jagen. Schauen Sie sich zuerst in Ruhe an, ob er tatsächlich Schaden anrichtet.
Und falls ja: Um einen Marder aus dem Dach zu vertreiben, hilft oft schon laute Musik oder ständiges, grelles Licht. Bitte legen Sie solche Vergrämungs-Aktionen aber nicht ins Frühjahr, falls Ihr Obermieter weiblich ist und gerade Nachwuchs aufzieht!
Marder besetzen zudem feste, eigene Reviere, in denen sie keine Rivalen dulden. Selbst wenn Sie "Ihren" Marder also erfolgreich vertreiben, wird ein Nachfolger nicht lange auf sich warten lassen.
Langfristigen Schutz vor wohnungssuchenden Mardern erreichen Sie deshalb nur, wenn Sie Ihr Haus rundherum abdichten. Dabei gilt: Schon Spalten von kaum mehr als fünf Zentimetern genügen einem Marder, um einzudringen.