Sie haben einen Tag der Artenvielfalt verpasst? Oder waren dabei und möchten den Tag nochmals Revue passieren lassen? Auf dieser Seite veröffentlichen wir jeweils eine kleine Rückschau auf die bisherigen Veranstaltungen.
Die mittäglichen Regenschauer haben sich verzogen und die Sonne scheint wieder auf die Wiesen und Felder rund um den Andreashof in Überlingen Deisendorf. Vorsichtig stülpt der Insektenexperte Hannes eine Becherlupe über das kleine Insekt und reicht sie an die Teilnehmer seiner Insektenführung weiter. Diese können nun in aller Ruhe, und vermutlich zum ersten Mal, eine Skorpionsfliege aus der Nähe beäugen. Dabei ist der Name dieses bizarr aussehenden Familienmitglieds der Schnabelfliegen Programm: Der Hinterleib des männlichen Tiers sieht tatsächlich aus wie der Stachel eines Skorpions. Doch dieses Insekt ist nicht das einzige Wunderwerk der Natur, das es an diesem Tag zu bestaunen gibt ...
Denn es ist wieder einmal „Tag der Artenvielfalt“, eine gemeinsame Veranstaltung der Überlinger
Umweltgruppen von BUND und NABU sowie des Demeterbetriebs "Andreashof". Einmal im Jahr findet er statt, in der Regel im Mai. Sein Ziel: den Menschen die Vielfalt und Schönheit unserer
heimischen Tier- und Pflanzenwelt nahe zu bringen und zu ihrem Schutz zu motivieren. Da wir aber nur schützen wollen und können, was wir kennen und schätzen, stehen an diesem Tag stets
kostenlose naturkundliche Führungen im Mittelpunkt. Dieses Mal führten Biologen von NABU, BUND und Uni Konstanz zu Insekten, Wildkräutern, Blütenpflanzen und Vögeln, die Fachleute des
Andreashofs boten Einblicke in die Imkerei, den Kräuterschaugarten, die Kompostierung und den ökologischen Anbau. >>
>> Zudem konnten die Gäste an den Info-Ständen wieder den ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfern von BUND und NABU Löcher in den Bauch fragen, Nistkästen erwerben und Info-Material einsammeln. Ein echter Publikumsmagnet am Stand: die Anschauungsobjekte des "Arbeitskreises
Fledermäuse". Denn hier gab es unter anderem echte präparierte Fledermäuse zu sehen, während Vanessa die besondere Sinneswelt der nächtlichen Insektenjäger anschaulich vermittelte und erklärte,
wie man ihre Ultraschalltöne hörbar macht. Und gerade auch bei diesen Tieren gilt: Je mehr man über sie weiß, desto weniger fürchtet man sie - was immer noch viele Menschen tun - und desto mehr
schätzt man ihren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht.
Die Bilanz dieses 29. Mai 2022: Zwar hielten sich angesichts des Schauerwetters und eher kühler
Temperaturen die Besucherströme in Grenzen. Doch wer auf den Andreashof fand, hatte jede Menge echtes Interesse und die Bereitschaft im Gepäck, sich den Wundern der Natur respektvoll und staunend
zu nähern und mehr über sie zu lernen. Zum Beispiel, dass die Skorpionsfliege – übrigens Insekt des Jahres 2018 – trotz ihres gefährlich klingenden Namens wie die allermeisten Insekten völlig
harmlos ist: Denn der „Stachel“ des Männchens dient nicht etwa als Waffe, sondern als Geschlechtsorgan allein der „Liebe“, sprich der Fortpflanzung und Arterhaltung. Und gerade um die Erhaltung
der Arten geht es ja schließlich an diesem Tag …
Für ihre spannenden Führungen am 29. Mai 2022 danken wir:
Andreashof: Daniela Boden und Sandra Müller (Kräuterschaugarten), Michael Hertel (Imkerei), Matthias Busl (Kompostierung), Christian Mazur (Yams-Wurzel).
Uni Konstanz: Jason Drescher und Hannes Veihelmann (Insekten).
NABU und BUND: Wolfgang Rauneker, BUND (Botanischer Spaziergang), Hartmut Walter, NABU (Vogelstimmen).
Danke auch an alle übrigen Helfer von NABU, BUND und Andreashof, die den Tag vorbereitet und gestaltet haben sowie den vielen interessierten, fragenden und mitstaunenden Gästen.
2021 fand der Tag der Artenvielfalt wegen Corona anstatt wie sonst im Mai erst am 12. September statt.
Für ihre spannenden Führungen am 12. September 2021 danken wir:
Dr. Gregor Schmitz, Uni Konstanz (Insekten), Karl Roth, BUND Salem (Naturkundliche Exkursion), Gabriele Rex (Kräuterschaugarten Andreashof),
Michael Hertel (Imkerei Andreashof), Matthias Busl (Lichtyam, Kompostierung Andreashof) und Wolfgang Rauneker, NABU/BUND (Botanischer
Spaziergang).
Für Ihre Grußworte und ihren leider wenig erfreulichen Zustandsbericht zum Artenschwund danken wir Gabriela Lindner, Kreisvorsitzende BUND Bodensee.
Danke auch an alle übrigen Helfer und guten Geister von NABU, BUND und Andreashof, die den Tag der Artenvielfalt vorbereitet und gestaltet haben (für tolle Fledermaus-Exponate und -infos speziell an Sylvia Koß!), sowie den vielen interessierten, freundlichen Gästen. Sie alle haben den Tag zu einem schönen gemeinsamen Erlebnis und Erfolg gemacht.